Robert Wilbrandt

Volkswirtschaftler

* 29. August 1875 Wien

† 24. Februar 1954 Marquartstein

Wirken

Robert Wilbrandt wurde am 29. Aug. 1875 in Wien geboren. Sein Vater war der Dichter und Burgtheaterdirektor Adolf W., seine Mutter die Hofburgschauspielerin Auguste Wilbrandt-Baudius.

W. besuchte die Gymnasien in Wien und Rostock, studierte an den Universitäten Tübingen, Marburg, Strassburg und Berlin und promovierte 1899 als Schüler von Wilhelm Dilthey mit der Dissertation "Platos Ideenlehre in der Kritik des Aristoteles". Im Jahre 1904 habilitierte er sich in Berlin, folgte 1908 einem Ruf als ordentlicher Professor der Volkswirtschaftslehre an die Universität Tübingen und 1929 an die Technische Hochschule Dresden, wo er bis zu seiner Amtsenthebung im Jahre 1933 gelehrt hat. Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten W.s hatten hauptsächlich die volkswirtschaftliche Stellung der Frau zum Gegenstand. Er veröffentlichte 1902 "Die deutsche Frau im Beruf", 1906 "Arbeiterinnenschutz und Heimarbeit", im gleichen Jahre "Die Frauenarbeit, ein Problem des Kapitalismus".

Mit diesen Arbeiten, die in der Zeit ihres Erscheinens in volkswirtschaftliches Neuland vorstiessen, machte sich W. weithin einen Namen und von ihnen aus fand er nunmehr den Weg zu einem theoretischen Sozialismus, der sich wohl zu Marx bekannte, aber in Abwandlung (Genossenschaftswesen) in den weiteren ...